Architektur und Städtebau aus der Perspektive von Bauherren zu betrachten, ist ein bis dato in der Bau- und Kunstgeschichte signifikant vernachlässigtes Thema. Sofern überhaupt erwähnt, werden sie nicht selten sogar als potenzielle Widersacher der Architekten begriffen, da ihr Handeln – so die Unterstellung – allein von der Maximierung der Rendite bestimmt sei. Künstlerische oder soziale Aspekte des Bauens hätten für sie demnach keine nennenswerte Bedeutung. Vielmehr sind es jedoch der entschlossene Unternehmergeist sowie die oft durchaus schöpferische Tatkraft von Bauherren, durch welche architektonische Ideengebäude überhaupt erst zur baulichen Realisierung gelangen.
Vor diesem Hintergrund widmet sich das Buch dem facettenreichen Wirken von sechs ausgewählten Bauunternehmern, die tätig waren, als Berlin mit Vehemenz zur Weltstadt gedieh. Die kompakten Abhandlungen zu Leben und Werk suchen hierbei nicht zuletzt deren weitreichenden, aber weithin unbekannten Einfluss auf die Entwicklung der Stadtgestalt und Architektur Berlins anschaulich zu machen.