Automatische Abläufe finden wir in allen Angelegenheiten, die für Architektur von Bedeutung sind. Denn sie sind nicht auf Technologie oder leblose Materie beschränkt. Heute ist die Digitalisierung der wichtigsten technologischen, sozialen und kulturellen Gebiete erreicht. Ein Effekt treibt eine neue Art Automation, die Technologie der vierten Industriellen Revolution an. Mit ihren bislang unbekannten Möglichkeiten, ihrem ungeheuren Maßstab und Umfang wird davon jeder Aspekt des Alltagslebens transformiert werden.
Architektur steht vor der Herausforderung, Konzepte für eine gebaute Lebenswelt zu entwickeln, deren Elemente sich unwillkürlich steuern, als wären sie lebendig. Dafür gibt es keine Referenzen, denn die westliche Kultur ist von klassischen Kategorien geprägt, die Lebendes und Unbelebtes, Gemachtes und Gewordenes, Subjektives und Objektives, Dinge und Menschen als duale Gegensätze verstehen. Die inhärente Vermischung klassisch streng getrennter Kategorien zieht neue Fragestellungen für Architektur nach sich. Automatismen und Architektur bringt weitgehend unbekannte Beispiele von der frühen Moderne bis heute und diskutiert automatische Phänomene innerhalb und über Technologie hinaus.