In einer Fragebogen-Erhebung beschreiben 420 Sonderpadagoginnen/Sonderpadagogen an den Schulen fur Erziehungshilfe in Nordrhein-Westfalen im Sinne einer Selbstbeobachtung ihre Arbeitsbedingungen, Arbeitsbeanspruchungen und Arbeitsbewaltigung. Die Ergebnisse der Umfrage werden zunachst deskriptiv beschrieben und in einem Arbeitsplatzprofil zusammengefasst. Damit werden zum ersten Mal nicht nur wesentliche Arbeitsbedingungen an den Schulen fur Erziehungshilfe deutlich, sondern auch die Beanspruchungsreaktionen der Lehrerinnen und Lehrer widergespiegelt. So ist zwar einerseits die Arbeitsplatzzufriedenheit der Befragten mit 54% hoch, aber andererseits schreibt sich uber die Halfte der Sonderpadagoginnen und Sonderpadagogen Erschopfung in Form allgemeiner Mudigkeit zu. Um Zusammenhange zwischen Person- und Umwelt-Merkmalen im Sinne des interaktionistischen Theoriekonzeptes darzustellen, werden ausgewahlte variate Mittelwertvergleiche und zwei Regressionsmodelle berechnet. Es kann festgestellt werden, dass die beruflichen Beanspruchungs- und Bewaltigungsreaktionen der Sonderpadagoginnen und Sonderpadagogen hinsichtlich Geschlecht, Alter und Gesundheitszustand differieren. Das berufliche Beanspruchungserleben verstarkt sich besonders bei den Befragten mit psychovegetativen Beschwerden. Um dem komplexen Beanspruchungserleben im Arbeitsfeld standhalten zu konnen, empfinden die Sonderpadagoginnen und Sonderpadagogen den sozialen Ruckhalt im Kollegium und in der Familie als eine Moglichkeit, berufliche Beanspruchung zu bewaltigen."