Die OEffentlichkeit nimmt zunehmend den Einfluss zur Kenntnis, den die Kognitionswissenschaften im Allgemeinen und insbesondere die Neurowissenschaften auf das Bild ausuben, das der Mensch von sich selbst entwickelt. Manche der unter den Philosophen seit 2500 Jahren debattierten Fragestellungen werden heute in einem neuen Licht betrachtet und diskutiert. Die Diskussionen sind allerdings oft konfus und unfruchtbar, weil kein ausreichendes Wissen uber die Geschichte und den philosophischen Hintergrund der Kognitionswissenschaften vorhanden ist. Daher hat dieses Buch zum Ziel, die Debatte uber die ethischen, religioesen und philosophischen Implikationen der Kognitionswissenschaften durch eine historische Rekonstruktion ihrer kulturellen Wurzeln und ihrer philosophischen Grundlagen deutlicher werden zu lassen. Diese Rekonstruktion beginnt bei Homer und Platon, widmet sich den zeitgenoessischen Philosophen des Geistes und endet bei den philosophisch orientierten kognitiven Neurowissenschaften. Eine besondere Aufmerksamkeit gilt sowohl der Entwicklung der Philosophie des Geistes als selbstandiger Disziplin als auch der Entstehung der Kognitionswissenschaften im 20. Jahrhundert.