Dieses Buch rekonstruiert, ausgehend von der Rektoratsrede von 1933, in systematischer Lekture die Dimension des Politischen im Denkweg Martin Heideggers. Zumindest bis zur Katastrophe Deutschlands strebt Heidegger eine Art Utopie der Polis an: Er hegt die Hoffnung, der Nationalsozialismus koenne den grossen Anfang der abendlandischen politischen Geschichte erneuern, d.h. eine Idee des Politischen, die, von der 'Last' der Geschichte der Metaphysik befreit, ihren Hoehepunkt im 'Willen zur Macht' erreicht. Nach der Niederlage Hitler-Deutschlands fuhrt die Reflexion uber das 'Wesen' der Technik als 'Gestell' Heidegger zu der UEberzeugung, dass eine Polis als Ort der Begegnung eines Volkes mit seinen Goettern nicht mehr kommen wird. Mit der Geschichte der Metaphysik endet auch die Geschichte der Politik. Nur die Dichtung und das Denken koennen das Welt gewordene und durch die Technik vereinte Abendland 'auf den Weg zur Sprache bringen', es zum Vernehmen des Seins fuhren und in eine 'Stimmung' versetzen, welche die Ankunft der Goetter vorbereitet.