Diese Arbeit untersucht mittels des hermeneutischen Analyseverfahrens, inwieweit Emanzipationsbestrebungen, veranderte Familienbilder und -formen, die berufliche Situation, das veranderte soziale Umfeld und die oekonomische Unabhangigkeit Migrantinnen der zweiten Generation aus der Turkei in ihrem Entschluss zur Scheidung beeinflusst haben. Den methodischen Ansatz der Studie bildet die Biographieforschung. Zur empirischen Datenerhebung wurde das biographisch-narrative Interview gewahlt. Zum einen geht es hier darum, die Wechselwirkungen zwischen Migration, Individualisierung, Modernisierung und dem Scheidungsverhalten der Migrantinnen am Beispiel der Biographien von funf Frauen zu analysieren. Zum anderen werden die spezifischen biographischen Momente der Ehescheidung, die Konfliktmomente, der wechselwirkende Zusammenhang zwischen Migrationsprozess und Scheidungsverhalten untersucht.