Zeitgestalten sind Formen, in denen sich der Mensch mit der naturhaften und sozialen Umwelt auseinandersetzt. Insofern konnen sie als die Schematismen okologischer Interaktionen bezeichnet werden. Der Autor zeigt auf der Grundlage von Piaget, wie sich die Zeitgestalten in der Kindheit entwickeln. Er legt dabei in Auseinandersetzung mit dem Neukantianismus eine systematische Theorie der konkreten Subjektivitat vor. In Auseinandersetzung mit der Theorie sozialer Systeme (insbesondere Luhmann) definiert er die Begriffe System, Handlung, Moral und ihre funktionalen Aquivalente Anschlussrationalitat, Recht und Liebe neu als Zeitstrukturen des Erlebens und der Interaktion. Die entwickelten Begriffe von funf Zeitgestalten erweisen sich darin als fruchtbar, dass sie gewisse Schwierigkeiten in der Entwicklungstheorie Piagets losen, den Begriff der Operationen auf den Stand moderner Kognitionstheorie bringen und Grundzuge einer Sprachtheorie im Anschluss an Wittgenstein herauskristallisieren."