Seit dem Wiener Kongress 1814/15 überstand der mitteleuropäische Raum eine Menge an staatsrechtlichen, wirtschaftlichen, kulturellen, geistigen und territorialen Veränderungen. Manche Projekte zur Neugestaltung des mitteleuropäischen Gebiets blieben unrealisiert und lediglich auf dem Papier, trotzdem bilden auch sie ein unverkennbares Gedankengut des heutigen Mitteleuropas. Sie bestimmten und bestimmen den Inhalt des zeitgenössischen geistigen Antlitzes dieses geopolitisch und strategisch exponierten Territoriums, das immer schon von einer breiten Skala der Nationen bewohnt war, bzw. bewohnt ist. Das Dasein und das Leben in der geopolitischen Sphäre Europas stellt für die Bevölkerung eine ständige Gefahr an Veränderungen dar, für die Historiker und Politologen jedoch einen spannenden Stoff, der nicht nur für eine Retrospektive nützlich ist, sondern auch für verschiedene überzeitliche Betrachtungen. Dieses historische Repertoire wird im Buch ohne Vorurteile wissenschaftlich aufgegriffen und zeigt dabei jene Wege, die Mitteleuropa in den letzten zwei Jahrhunderten gegangen ist, sodass es schließlich zu einem Bestandteil der Europäischen Union werden konnte.