Etwa jedes fünfte Kind in Deutschland ist zu dick - und jeder zweite Erwachsene ebenso. "Die Medien" werden häufig beschuldigt, durch ungünstige Darstellungen von Lebensmitteln und Ernährungsweisen zur Fehlentwicklung von Ernährungsgewohnheiten beizutragen. Solche Vermutungen beruhen allerdings meist nur auf Spekulationen über mögliche Auswirkungen der Medieninhalte. Die vorliegende Mehrmethodenstudie, die von Kommunikationswissenschaftlern der Universität Erfurt und Ernährungswissenschaftlern der Bundesforschungsanstalt für Ernährung gemeinsam durchgeführt wurde, liefert zunächst einen Einblick in die Darstellung der Ernährungswelt im Fernsehen (Inhaltsanalyse). Anschließend wurde die Nutzung dieser Medieninhalte durch Fernsehzuschauer und deren Wahrnehmung ernährungsrelevanter Sendungen, ihre Einstellung zur Ernährung und ihr Ernährungsverhalten ermittelt (repräsentative Verbraucherbefragung). Schließlich wurde die Wirkung unterschiedlich aufbereiteter Ernährungsinformationen auf die Einstellungsbildung getestet (Laborexperiment).