Traditionsgemass weiss sich musikwissenschaftliche Forschung in Deutschland der schriftlich festgehaltenen Musik verpflichtet. Die Auseinandersetzung mit jenen Musikrichtungen, die im 20. Jahrhundert fur Millionen von Menschen immer groessere Bedeutung bekommen haben - Unterhaltungs- und Tanzmusik, Rock, Pop und Jazz - wurde zwar schon von Guido Adler in seinem programmatischen Entwurf einer historischen und systematischen Musikwissenschaft eingefordert, aber nur zoegerlich eingeloest. Das allerdings darf nicht daruber hinwegtauschen, dass eine ernst zu nehmende Popularmusikforschung in Deutschland seit mittlerweile gut 40 Jahren existiert. So auch in Hamburg, wo im Rahmen musikpsychologischer, -soziologischer und -ethnologischer Arbeit die verschiedenen Formen der popularen Musik wie selbstverstandlich in die jeweiligen Forschungsprogramme mit einbezogen worden sind. Der Band umfasst 18 Originalbeitrage von Persoenlichkeiten, die dem Hamburger Musikwissenschaftlichen Institut und der Systematischen Musikwissenschaft nahe stehen. In vier Themenbloecken werden forschungsgeschichtliche Aspekte diskutiert, Musikanalysen vorgestellt, spezielle Hamburger Musikszenen beleuchtet und Fragen der Bewertung von popularer Musik angesprochen.