«Lebenswelt» Bei Adalbert Stifter
Mehr und mehr gelingt es der Germanistik, die Prosa Adalbert Stifters vom Verdikt betulich-erbaulicher Langeweile zu befreien. Hierzu will auch diese Arbeit beitragen. Sie versucht, Stifters Erzahlungen hinsichtlich Darstellungsformen und -inhalten von der Lebenswelt-Phanomenologie in der Tradition Edmund Husserls her aufzuschliessen. Hier wie dort verwandelt sich der Blick auf die Alltagswelt durch deren Thematisierung. Diese fuhrt bei Stifter zu einer spezifischen Darstellung von Entfremdung und tragt damit ein neues Konfliktpotential in die Erzahlliteratur des 19. Jahrhunderts hinein."