Die Behördenkommunikation mit Migranten ist im Rahmen derzeitiger Integrationsdebatten von aktueller Brisanz – und gestaltet sich für beide Seiten schwierig. Sprachliche, kulturelle und fachliche Wissensdivergenzen führen zu teils gravierenden Verständigungsproblemen, zuweilen bricht sogar offener Streit aus. In dieser Untersuchung werden anhand der Analyse authentischer Migranten-Behörden-Gespräche in Berlin und Buenos Aires Ursachen und Bearbeitungsmöglichkeiten solcher Verläufe erforscht. Ein Fokus liegt dabei darauf, die Bedeutung unterschiedlicher Sprachkompetenzen in interkultureller Kommunikation herauszuarbeiten und so den jeweiligen verständigungsrelevanten Anteil der Einflussgrößen Interlingualität, Interkulturalität, Institutionalität empirisch zu ermitteln. Erst dies erlaubt es, die Interdependenz dieser Faktoren zu ermessen, die behördliche Interaktionen mit Migranten z.T. ineffektiv und auch konfliktiv geraten lassen. Hieraus werden Implikationen für eine Verbesserung der Kommunikation in diesem institutionellen interkulturellen Kontext abgeleitet. Das Buch richtet sich an ein Fachpublikum und zugleich an alle, die in ihrem Berufsalltag mit Menschen unterschiedlicher Herkunft und Sprachen kommunizieren.