Die Erforschung der deutsch-tschechoslowakischen Beziehungen nach 1945 konzentrierte sich in der Vergangenheit überwiegend auf das Verhältnis der CSSR zur BRD. Die DDR hingegen kam in diesem Kontext erst verzögert in das Blickfeld von Historikern. Dabei richtete sich der Fokus der Forschung bislang größtenteils auf die späten 1940er bis 1960er Jahre, während die letzten beiden Jahrzehnte der kommunistischen Herrschaft wenig beleuchtet blieben. Der Sammelband reagiert auf diesen Forschungsstand und zeigt neue Forschungsrichtungen auf. Die Beiträge decken so unterschiedliche Bereiche wie Politik-, Wirtschafts-, Militär-, Kirchen-, Kultur- und Wissenschaftsgeschichte ab. Gleichzeitig wird der Blick über die bisher angenommene Zäsur von 1968/69 hinaus gelenkt. Auch werden verschiedene Ebenen der Beziehungsgeschichte - von offiziellen politischen Kontakten bis hin zu Alltag und wissenschaftlicher Kommunikation - vorgestellt. Die strukturellen Bedingungen und Spielräume der jeweiligen Akteure zeigen dabei gemeinsame Perspektiven auf, die Einheit in die thematische Vielfalt des Bandes bringen. Der Band ist zweisprachig, enthält deutsche und tschechische Beiträge.