Die Kompetenzen in der Umweltpolitik wurden in den letzten Jahren zunehmend auf die EU-Ebene verlagert. Das Buch untersucht vergleichend, in welchem Ausmass nationale Umweltorganisationen in Deutschland und Grossbritannien sich auf diese Veranderung einstellen. In Anschluss an die Strukturierungstheorie von Giddens wird der in der Bewegungsforschung verbreitete Political Opportunity Structure-Ansatz zu einem Ansatz der Strukturierung politischer Gelegenheiten modifiziert und auf den Gegenstand angewendet. So kann der Ansatz die Aktivitaten der Umweltorganisationen jeweils aus ihrer Situation erklaren und gleichzeitig verstandlich machen, wie bzw. unter welchen Bedingungen diese jeweilige Situation aufrechterhalten wird. Dabei zeigt sich, dass zwar in fast allen Umweltorganisationen die EU als sehr wichtiger Akteur wahrgenommen wird, aber nur ein kleiner Teil in der Lage ist, auf europaischer Ebene in nennenswertem Ausmass politisch aktiv zu werden. Vor allem Organisationen, die traditionell auf Lobbying setzen und auf europaischer Ebene in einem thematisch spezifischen Netzwerk intensiv eingebunden sind, konnen mit den Schwierigkeiten der politischen Arbeit bei der EU umgehen.
Dagegen tun sich vor allem solche Umweltorganisationen schwer, die auf Offentlichkeitsarbeit, Protest und aktive Einbindung der Basis setzen.