Dieser Band dokumentiert die Ergebnisse des Internationalen Alfred-Doeblin-Kolloquiums an der Universitat Warschau im Juni 2013, das sich die Untersuchung des Doeblinschen Werkes aus interkultureller Perspektive zur Aufgabe stellte. Das interkulturelle Forschungsparadigma erweist sich als besonders produktiv bei einem Autor, der sich immer wieder auf geistige Erkundungsreisen in andere, aussereuropaische Kulturen begab und mit seinem Bericht von einer durchaus realen Reise in Polen (1925) einer heute untergegangenen Welt ein Denkmal setzte. Die Beitrage vergleichen Doeblins Polenbuch mit Texten von H. M. Enzensberger und R. Hanny, konfrontieren es mit Erinnerungsliteratur von Juden aus Krakau oder Danzig und prasentieren Thesen zu seiner Genese und Wirkung. Der zweite Teil dieses Kongressberichtes enthalt Analysen der literarischen Reprasentation von Interkulturalitat in fruhen Erzahlungen, Romanen (Berge, Meere und Giganten, Das Land ohne Tod, Hamlet oder die lange Nacht nimmt ein Ende) und dem Epos Manas. Wie die Beitrage zeigen, gehoeren die Begegnung und Interaktion zwischen Vertretern verschiedener Kulturen zu Konstanten des Doeblinschen Werkes.