Frieden und Friedenserziehung sind Begriffe, die haufig noch emotional verstanden und ausgelegt werden. In der vorliegenden hermeneutisch-empirischen Untersuchung werden bei Schulern aller Schularten und aus verschiedenen Kulturen die naiven Friedensauffassungen mit Hilfe eines inhaltsanalytischen Verfahrens untersucht und interpretiert. Die Schlussfolgerungen fur eine Friedenserziehung berucksichtigt nicht nur die intellektuelle Ebene der moralischen Entwicklung, sondern bezieht auch die motivationalen und konativen Komponenten von konkreten Einstellungssystemen ein. Die qualitative Auswertung geschieht auf der Grundlage eines konzeptionellen Kategoriensystems, das bei den deutschen SchulerInnen die Vielschichtigkeit des Friedensbegriffes aufzeigt. Der hermeneutisch-empirische Ansatz gewahrt unter anthropologischer und sozialpsychologischer Sichtweise eine konsistente Aussage uber die Friedenserwartungen und -auslegungen von SchulerInnen, die fur die Friedenserziehung von grosser Bedeutung ist."