Die Frage muB gestellt werden, ob heute ein "Lehrbuch der Hygiene" noch Daseinsberechtigung hat zwischen einer kurz gefaBten EinfUhrung oder einer Darstellung ihrer Grundlagen und den groBen Handbiichern, in denen die Sonder- ge biete der Hygiene und Seuchenlehre von ihren berufensten Vert ret ern eine erschOpfende Behandlung gefunden haben. Besteht nicht die Gefahr, daB ein Lehrbuch, wenn versucht wird, in seinem Rahmen einen hohen Grad von Vollstandigkeit der Berichterstattung zu er- reichen, den Charakter eines Lexikons erhalt, eines Nachschlagewerks mit dem Eigenwert eines solchen, aber ohne den Anspruch erheben zu konnen, den Leser personlich anzusprechen? Das aber zeigt die Erfahrung aus dem Unterricht in def Hygiene, daB sie dem Studenten, aber auch dem tatigen Arzt und dem Amtsarzt ein trockenes, lustlos begangenes Feld des Lernens und der Arbeit bleibt, wenn es dem Lehrenden nicht gelingt, den Lernenden davon zu iiberzeugen, wie tief sein ganzes Erleben und Tun und das seiner Schutzbefohlenen mit den Tatsachen und Problemen der Hygiene verkniipft ist.