Politische Parteien sind notwendige Bestandteile aller demokratischen Ordnungen. Ohne sie koennte in den modernen egalitaren Massendemokratien die politische Willensbildung nicht mehr organisiert werden. Sie sammeln die auf die politische Machtausubung gerichteten Meinungen, Interessen und Bestrebungen, gleichen sie in sich aus und formen sie zu Alternativen, zwischen denen die Burger auswahlen koennen. In dieser Arbeit soll untersucht und diskutiert werden, ob die gegenwartigen Bestimmungen in Taiwan die ungleichen Einflussmoeglichkeiten der Parteien, wie sie historisch bedingt zweifellos bestehen, noch verscharfen koennten, und ob dies wiederum zur Beeintrachtigung der Gleichheit der Parteien und zur Schadigung der reprasentativen Demokratie fuhren koennte. Dazu soll anhand einer vergleichenden Gegenuberstellung mit dem deutschen Recht der Parteienfinanzierung versucht werden, die (verfassungs-)rechtlichen Probleme in Taiwan herauszuarbeiten.