Galt einst noch als Primat „neulinker“ Medienkritik, im „Pop" das Widerständige, das subkutan Aufklärerische, überhaupt ein grundsätzlich subversives Potenzial zu erkennen, so müssen wir heute in der postbürgerlichen Gesellschaft neotribaler Rackets einen doppelten Backlash konstatieren, der – in Theorie wie kultureller Praxis – Pop oft identitär und damit: reaktionär deutet.
Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes fragen, was von den subversiven Konzepten der „semiologischen Guerilla“ (Eco) und dem „Aufstand der Zeichen“ (Baudrillard) übrigblieb, was als subversiv in der Populärkultur gelten, und ob Subversion in der populären Kultur überhaupt eine „Rebellion gegen jede Form von Macht und Unterdrückung“ (Agnoli) sein kann. Der Band analysiert in Einzelstudien sowohl Theorie- als auch Kulturproduktionen aus dem Zeitraum vom Zweiten Weltkrieg bis heute, sowohl um bestimmte Traditionen historisch zu rekonstruieren als auch vor aktuellem Horizont neu zu situieren.