Der Emigrant und österreichisch-amerikanische Schriftsteller Charles Sealsfield (d.i. Carl Postl; 1793 Poppitz bei Znaim/Tschechien - 1864 Solothurn/Schweiz) ist ein bedeutender Romancier der Vormärzzeit (1815-48). Die weite Verbreitung seiner frührealistischen sechzehn Reisebeschreibungen und Romane (1827-42f.) beiderseits des Atlantiks resultiert aus der Amerikathematik, mit der der Autor, unterhaltsam erzählend, dem europäischen Interesse an Liberalismus und Demokratie sowie an Landschaft und Bevölkerung der Vereinigten Staaten entgegenkommt. Mit seiner Darstellung erläutert der Verfasser, Herausgeber von Sealsfields "Sämtlichen Werken/Supplementreihe: Materialien und Dokumente" (Hildesheim: Olms), anhand exemplarischer Analysen die Erzähltechnik und Wirkungsgeschichte im Zusammenhang mit der zeitgenössischen Literaturentwicklung, mit den politischen Umständen in Europa und Amerika, der europäischen Amerikarezeption und Autorbiographie. Das Buch ist ein maßgeblicher Beitrag zur Sealsfield-Philologie und europäisch-amerikanischen literarkulturellen Entwicklung des frühen 19. Jahrhunderts.