Randständige öffnen uns die Augen für das, was wir nicht wahrnehmen, oft auch einfach nicht wahrhaben wollen. Der Druck unserer Leistungs- und Konsumgesellschaft drängt viele Menschen - hier bei uns wie weltweit - aus sicheren Strukturen hinaus in die Armutsfalle. Oft endet ihr Weg auf der Strasse. Wer diesen Leuten mit offenen Augen und Ohren begegnet, erkennt in ihnen plötzlich verwundete Engel, die uns mit ihrer Botschaft ruhig wachrütteln dürfen. Hier kommen diese Menschen zu Wort, direkt in Texten aus der «Gassenzeitung» und in Bildern, die im Rahmen der Ausstellung «Gassenkunst Luzern» entstanden sind. Zusätzlich schildern uns drei Seelsorgen eindrückliche Begegnungen am Rand und machen sich theologisch Gedanken, wie christliche Solidarität mehr ist als finanzielles Engagement für marginalisierte Menschen. Wer Betroffene wirklich ernst nimmt, verleiht ihnen menschliche Würde und begeleitet ihren Weg, auch wenn es nicht immer einfach ist. Jede Gesellschaft zeigt ihr wahres Gesicht darin, wie sie mit den Schwächsten umgeht.