Ricoeurs philosophische Entwicklung seit Beginn der siebziger Jahre dokumentiert sich nicht nur in seinen Monographien, sondern auch in einer Reihe von Aufsätzen, die bislang unübersetzt geblieben oder an entlegener Stelle in deutscher Sprache erschienen sind. Das Ziel des vorliegenden Bandes besteht darin, besonders prägnante Aufsätze zu den wichtigsten Themen zu präsentieren, mit denen sich Ricoeur in dieser Zeit auseinandergesetzt hat. Dazu zählen seine Überlegungen zu einer Hermeneutik des Textes, zur Theorie von Metapher und Erzählung, zum Verhältnis von Ideologie und Utopie, zur Religionsphilosophie, zu einer Hermeneutik des Selbst, zur Ethik und Rechtsphilosophie sowie zum Verhältnis von Erinnerung und Vergessen.
Auf diese Weise soll dem Leser die Gelegenheit geboten werden, sich einen Überblick über die Schwerpunkte von Ricoeurs philosophischer Arbeit der letzten drei Jahrzehnte zu verschaffen. Was die Auswahl der einzelnen Texte anbelangt, so orientiert sie sich zum einen am Gewicht der Themen im Zusammenhang des gesamten Werks, zum anderen aber auch daran, daß die Beiträge die Position des Autors auf besonders exemplarische Weise darstellen.
Der Band wird abgerundet durch eine "Philosophische Autobiographie", in der Autor seinen Denkweg reflektiert.