In seiner autobiografischen Skizze Greisengemurmel beschreibt Rezzori sich selbst als eines jener kulturellen Gebilde, denen das Wort »Untergang« auf die Stirn geschrieben ist, als einen Autor, der von einem mittelalterlichen Turm in der Toskana aus über die Zeitläufe räsoniert. Rezzori ist ein Meister der realen und der imaginären Reisen, er besucht seine Heimat Rumänien nach dem Sturz des Diktators, verfolgt ein religiöses Spektakel in Indien, landet auf dem Kölner Karneval. Stets bewegt ihn dabei die Frage, wie Menschen beschaffen sein mögen, denen das Gottesgeschenk der Skepsis abhanden gekommen ist, nach Menschen, die, wie es Rezzoris Landsmann Elias Canetti formulierte, zur Masse geworden sind. Doch die Haltung des strengen, gar aufdringlichen Analytikers liegt Rezzori fern. Er erzählt, er beschreibt, er murmelt. Hellwach.
In seiner autobiografischen Skizze Greisengemurmel beschreibt Rezzori sich selbst als eines jener kulturellen Gebilde, denen das Wort »Untergang« auf die Stirn geschrieben ist, als einen Autor, der von einem mittelalterlichen Turm in der Toskana aus über die Zeitläufe räsoniert. Rezzori ist ein Meister der realen und der imaginären Reisen, er besucht seine Heimat Rumänien nach dem Sturz des Diktators, verfolgt ein religiöses Spektakel in Indien, landet auf dem Kölner Karneval. Stets bewegt ihn dabei die Frage, wie Menschen beschaffen sein mögen, denen das Gottesgeschenk der Skepsis abhanden gekommen ist, nach Menschen, die, wie es Rezzoris Landsmann Elias Canetti formulierte, zur Masse geworden sind. Doch die Haltung des strengen, gar aufdringlichen Analytikers liegt Rezzori fern. Er erzählt, er beschreibt, er murmelt. Hellwach.