Der Autor hatte 1996 mit seinen Recherchen zur Militarpsychologie der DDR begonnen. Unter den teilweise komplizierten Bedingungen eines anhaltenden Tater-Opfer-Diskurses entstand eine zeitgeschichtliche Abhandlung, die nicht nur die Entwicklung der Militarpsychologie in der DDR dokumentiert, sondern diese in den historischen Bezugsrahmen einordnet und Bezuge zu gesellschaftspolitischen Entwicklungen und dem Wissenschaftsgebiet Psychologie insgesamt herstellt. Detaillierte Ergebnisse wechseln mit historischen Daten und allgemeinen Erlauterungen. Daraus entstand ein anschauliches Bild zur Geschichte der Militarpsychologie, aber auch zu Widerspruchen und Konflikten, von den Anfangen in der Nachkriegsperiode bis zum Untergang der DDR und der nachfolgenden Wiedervereinigung Deutschlands. Das Buch ist somit nicht nur fur Militarwissenschaftler, Historiker, Psychologen und andere Fachkundige von Interesse, sondern wendet sich an alle psychologieinteressierte Leser, will vor allem diejenigen ansprechen, die bereit sind, ihre eigene Betroffenheit und damit verbundene Grenzen zu akzeptieren. Der Autor, Dr. Wilfried Reuter. geb. 1955, aufgewachsen in Anklam/Vorpommern, studierte zunachst Militarwissenschaft und begann seinen beruflichen Werdegang als Offizier in der Auslandsaufklarung; spater Studium in Berlin und Leipzig mit Abschluss als Diplom-OEkonom und Diplom-Psychologe; 1990 Promotion am Berliner Institut fur Angewandte Entwicklungspsychologie und Sozialisationsforschung. In der Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs ubernahm Reuter die Aufgabe, in Berlin ein Sozialpsychologisches Zentrum fur jugendliche Schwangere in Krisensituationen einzurichten und zwei Jahre bis zu dessen Etablierung zu fuhren. 1992 Niederlassung als Psychologischer Psychotherapeut in Berlin. 1999 Hertie-Preistrager.