Schulentwicklung wird oft als ein diffus definiertes Feld wahrgenommen, dem es an theoretischer Fundierung mangelt. Martin Retzl fundiert unter Rückgriff auf John Dewey ein Schulentwicklungsmodell und beschreibt dessen Durchführung. Er zeigt, dass innerhalb des Dewey‘schen Denkens eine Theorie intentionaler sozialer Entwicklung enthalten ist, aus der konkrete Prinzipien extrahiert werden können, welche empirisch anwendbar und somit leitend für Schulentwicklung sein können. Diese Prinzipien sind insbesondere aus den Dewey‘schen Konzepten des demokratischen Ideals und der social inquiry ableitbar und werden als Grundlage für ein Schulentwicklungsmodell angesehen, das im Zuge der Evaluation eines Schulversuchs erprobt werden konnte. Die Dokumentation der Durchführung an zwei nach Lage und sozioökonomischen Hintergrundbedingungen sehr unterschiedlichen Schulen in Niederösterreich zeigt, dass sich die Prinzipien intentionaler sozialer Entwicklung im Bereich Schule prinzipiell als anwendbar erweisen.