Dass Dichter seit jeher zu Stimulanzien gegriffen haben ist bekannt. Im Unterschied zur englisch- und französischsprachigen Literatur wurden deutschsprachige Texte, die Drogenerfahrungen künstlerisch gestalten, bisher allerdings nur wenig beachtet. Vorliegende Anthologie will diesen Missstand beheben. Über 50 repräsentative Literaturauszüge von der Romantik bis zur Gegenwart bieten dem Leser einen Einblick in die Welt des Rausches und der Sucht, in künstliche Paradiese und Höllen. Sie dokumentieren die Sehnsucht nach Erkenntnis und nach anderen Welten, ebenso wie unfreiwillige Komik und Verfall. Die Texte sind zugleich spannendes Zeugnis der Versuche, Erlebnisse und Einsichten des Rausches hinüber zu retten in die Welt des Sagbaren. Ob in Romanen, Tagebüchern, Gedichten oder dramatischen Werken dort wo Drogen ihre Spur hinterlassen haben setzt diese Anthologie an. Bekannte Autoren kommen dabei ebenso zu Wort wie solche, die die Literaturkritik vergessen hat oder übersieht. Und weil nicht allein die Droge auf den Menschen wirkt, sondern dieser auf die Droge, wird jedem Auszug ein Kommentar vorausgeschickt, der den biographischen wie literarischen Zusammenhang erhellt.