Texte zu lesen will gelernt sein; das gilt auch fer das Neue Testament. Wir koennen den Texten viele Fragen stellen sinnvolle und unsinnige; Fragen, die am Text vorbeigehen, und andere, die sich aus ihm ergeben. Die Erarbeitung sinnvoller Frageperspektiven gehoert angesichts sich standig andernder Lekterebedingungen zu den wichtigsten Aufgaben neutestamentlicher Exegese. Dieses Proseminar fehrt in die Interpretation des Neuen Testaments ein, indem es konsequent an der Lektere seiner Texte methodische Perspektiven entwickelt. Dabei werden sowohl "klassische" als auch neueste literaturtheoretische Zugange berecksichtigt, so dass ein integriertes Interpretationsmodell entsteht, das der kultur- wissenschaftlichen Verortung und wissenschaftlichen Reflektiertheit neutestamentlicher Exegese entspricht. Die Studierenden werden von Beginn an in hermeneutische und ethische, historische und literaturwissenschaft- liche Grundfragen der Interpretationsarbeit eingefehrt. Aufgrund langjahriger Praxiserfahrung richtet sich das Proseminar an Studierende mit und ohne Griechisch- kenntnisse. Der Inhalt ist so unterteilt, dass er sich als Leitfaden fer eine einsemestrige Lehrveranstaltung eignet. Das Proseminar wurde im Blick auf das weitere Studium und die spatere Berufspraxis mit dem Ziel erarbeitet, die Fahigkeiten der Studierenden zur eigenstandigen und kritischen Auseinandersetzung mit den Texten und der Sekundarliteratur zu unterstetzen. Es leitet dazu an, die Interpretationsarbeit am Neuen Testament wissenschaftlich und persoenlich zu verantworten.