Die zunehmende Belastung der ErdoberfHiche und der Lufthiille durch Umweltchemikalien und die damit verbundene Gefahrdung des Lebens ist eine Tatsache geworden, die heute von niemandem mehr ernsthaft bestritten wird. Einigkeit herrscht auch weitgehend dariiber, daB die Ursache dieser immer bedrohlicher werdenden U mweltbelastung der sHindig steigende Energieverbrauch einer rapide wachsenden Weltbevolkerung ist, aber auch die ungebremst zunehmende Konsumgiiterproduktion der westlichen Industrienationen, die sich auch auf die osteuropiiischen Liinder und die sogenannten Schwellenliinder auszudehnen beginnt [I, 2]. Auffallenderweise hat diese allgemein akzeptierte Erkenntnis bisher im Handeln der Menschen kaum zu Konsequenzen gefUhrt, die dieser yom Menschen verursachten und fUr seine eigene Existenz so bedrohlichen Entwicklung wirksam Einhalt gebieten konnten. In diesem Verhalten liegt eine selbstmorderische Inkonsequenz. Die vorausschauende Vernunft des Menschen stoBt offenbar an Grenzen, wenn es urn die Erhaltung der eigenen Art geht. Ein ahnliches Phiinomen begegnet uns in der widerspruchlichen Tatsache, daB es stiindig bewaffnete Konflikte und Gewaltanwendungen gibt, daB nach wie vor weltweit gewaltige Mengen an Vernichtungswaffen zum Einsatz bereit gehalten werden, obwohl fast j eder Mensch nach Frieden strebt. Dieses Problem ist nicht Thema dieses B uches, aber es weist darauf hin, in welchem groBeren Zusammenhang das Thema "Chemie und Umwelt" betrachtet und verstanden werden solI.