Erwerbslose tauchen in der wissenschaftlichen Beschreibung und Beurteilung zumeist nur als passive, leidende Objekte auf. Die vorliegende Studie setzt sich kritisch mit diesen Deutungsmustern auseinander. Sie geht der Frage nach, welche kreativen und produktiven Verarbeitungen sich in der Erwerbslosigkeit finden lassen. Ferner befasst sie sich mit dem politischen Protest der Erwerbslosen und untersucht, welche objektiven und subjektiven Faktoren den politischen Protest hemmen beziehungsweise fordern und welche Rolle dabei der sozialen Arbeit mit Erwerbslosen zukommt. Und schliesslich weist sie eine lange Traditionslinie aktiven Widerstandes von Erwerbslosen nach - von dem Erwerbslosen, der 1931 im Grunewald lautstark mit anderen Betroffenen uber eine Zukunft ohne Lohnarbeit sinnierte bis zu dem Erwerbslosen, der 1981 ein Huttendorf zur Verhinderung der Startbahn-West mit aufbaute."