Johann Nepomuk Ehrlich hat sich als ein Vordenker der Fundamentaltheologie einen festen Platz in der Theologiegeschichte erobert. In seinem Denken war er der Wiener Theologischen Schule Anton Gunthers verbunden, der seine philosophisch-theologische Spekulation in einer durchaus kontroversiellen Auseinandersetzung mit der zeitgenoessischen Philosophie und Theologie entwickelt hat. Wie Anton Gunther insgesamt Denkansatze der neueren Theologie und kirchlichen Lehraussagen vorweggenommen hat, so gelang das auch Ehrlich in seiner Fachdisziplin, sodass er mit Recht als "Vater der Fundamentaltheologie" (C. Werner) bezeichnet werden kann. Wie aktuell die darin vorgenommene "anthropologische Bewahrheitung des christlichen Glaubens" heute ist, zeigt ein Vergleich mit den anerkannten Entwurfen des 20. Jahrhunderts, wie sie etwa Maurice Blondel, Henri de Lubac, Karl Rahner und Bernhard Welte vorgelegt haben.