Angesichts der neuen Herausforderungen der Mikroelektronik und der Genmanipulation ist das offentliche Interesse an Wissen iiber die soziale Dynamik der technischen Entwicklung wieder stark erwacht. Mit den er- weiterten technologiepolitischen Forderprogrammen ist zudem die gesell- schaftliche Nachfrage nach empirisch gesichertem Wissen iiber die strategi- sche Organisierbarkeit von Technikentwicklungen angestiegen. Auf beide Bediirfnisse versucht dieses Buch in einem bescheidenen Rahmen zu reagie- reno Es will erstens einen theoretisch-analytischen Beitrag zur sozialwissenschaftli- chen Technikdiskussion leisten, wie sie jeweils innerhalb und nicht zwischen Industriesoziologie, Organisationssoziologie, Betriebswirtschaftslehre, Wis- senschaftsforschung und Innovations6konomie gefiihrt wird. Dabei wird an die friiheren Uberlegungen angekniipft, die 1983 unter dem Titel "Soziale Dynamik der technischen Entwicklung" im Westdeutschen Verlag erschie- nen sind. Wahrend sie dort noch allgemeiner orientiert sind und nur am hi- storischen Material aus der Technikgeschichte und iiber die Herausbildung der Wissenschaftsindustrie ("science-based industries") in den U. S. A. empi- risch illustriert werden, konzentrieren wir uns hier auf die Unternehmen als eine wichtige Instanz der Technikentwicklung und auf die Organisation und Praxis der Produktinnovation. Es will zweitens einen empirischen Beitrag zur sozialwissenschaftlichen Tech- nikforschung leisten. Untersuchungsgegenstand sind hier die von den ver- schiedenen Disziplinen bisher stark vernachlassigten Probleme der Erzeu- gung neuer Technik, der gesellschaftlichen und vor allem der organisatori- schen Bedingungen der Technikgenese.