Die Forschungsarbeit stellt die erste wissenschaftliche Arbeit über deutsche Stadtslogans, wenn nicht weltweit über Stadtslogans dar. Der theoretisch-konzeptionelle Teil der Arbeit ist geprägt durch eine interdisziplinäre Vorgehensweise, die in dieser Form im Stadtmarketing bislang nicht vorzufinden war. Ausgehend vom aktuellen Stand der internationalen betriebswirtschaftlichen Markenforschung als zentralem wissenschaftlichem Bezugspunkt erfolgt eine Integration des Place-Branding und der Urbanistik; ferner wurde zur Erfassung von Slogans die Linguistik einbezogen. Hauptinnovationen sind ein Kriterienkatalog für Stadtslogans sowie ein Markenidentitätsmodell für Städte auf der Basis der aktuellen Marken-, Place-Branding- und Urbanistikforschung. Im empirischen Teil untersucht der Autor Stadtslogans aus den Perspektiven von Slogananbietern, Slogannachfragern und Experten. Die Vollerhebung bei den Stadtmarketingverantwortlichen der 500 größten deutschen Städte stellt hierbei eine der umfangreichsten, wenn nicht die umfangreichste Datengrundlage bis dato im deutschen Stadtmarketing dar. Bernd Radtke zeigt, dass ein Großteil der Stadtslogans bundesweit unbekannt ist und im Gesamturteil der Rezipienten als mittelmäßig bewertet wird. Ferner werden Stadtslogans tendenziell als mittelmäßig originell und relativ austauschbar, aber als relativ einprägsam und sympathisch wahrgenommen. Die Formulierung von konkreten Handlungsempfehlungen für die Entwicklung, den Einsatz und die Kontrolle von Stadtslogans rundet die Arbeit ab.