Nach der Kapitulation im 1. Weltkrieg sollte die Reichswehr, so wurde von den Siegermächten im Versailler Vertrag bestimmt, auf einhunderttausend Mann reduziert werden. Offiziere wie einfache Soldaten des »im Felde unbesiegten«, riesigen deutschen Heeres aber hofften auf Revanche und bauten eine Untergrundarmee auf: die Schwarze Reichswehr, eine Brutstätte der Nationalsozialisten. Birgit Rabisch wußte wenig über dieses Kapitel der deutschen Geschichte. Bis sie entdeckte, daß ihre Großmutter in der Weimarer Republik als Die Schwarze Rosa galt ? das deutschnationale Gegenbild zur roten Rosa Luxemburg. Ihre Großmutter war mit dem Organisator der Schwarzen Reichswehr, Paul Schulz, verlobt gewesen. Die Frau, die für sie liebevoller Mutterersatz war, hatte einen berüchtigten Fememörder zum Bruder und fand es rechtens, daß »Verräter« heimlich hingerichtet wurden. In Die Schwarze Rosa rekonstruiert Birgit Rabisch die dramatischen Ereignisse im Leben ihrer Großmutter und lüftet mit ihrer Biographie den Schleier, der bis heute über der Schwarzen Reichswehr liegt ? einer illegalen Armee, die von höchsten Regierungs- und Militärkreisen gefördert und deren Existenz zugleich geleugnet wurde.