Die Frage nach dem Sinn des Lebens sieht aus wie eine ganz normale Frage, nur ihr Gegenstand scheint von besonderer Wichtigkeit zu sein. Die Wichtigkeit scheint so groß zu sein, die Bedeutung der Frage so tief, dass sie leicht als die eigentliche Frage erscheint. Diese Auffassung ist extrem, und sie trifft sich deshalb mit der Vermutung, dass die Frage nach dem Sinn des Lebens vielleicht gar keine Frage ist. Nur dass es, wenn etwas mit der Frage als solcher nicht stimmt, dann wiederum so aussieht, als ginge mit ihrer Natur als Frage auch das Wichtige an ihr verloren. – Die vorliegende Betrachtung versucht, ausgehend von der Wichtigkeit dessen, worum es in der Frage zu gehen scheint, näher zu bestimmen, in welchem Sinn es sich hier wirklich um eine Frage handelt, und damit auch, in welchem Sinn es hier gerade nicht um eine Frage geht. Die nähere Bestimmung der Natur der Frage entfaltet sich dabei entlang einer Betrachtung verschiedener Antworten, oder eben vermeintlicher Antworten, aufdie Frage nach dem Sinn des Lebens. Wenn diese Betrachtung die Natur der Frage tatsächlich erfasst, dann liegt der Nutzen einer Suche nach einer Antwort weder in der Antwort selber, noch in der Suche nach ihr, sondern in der Klarheit, die sich im Verlauf der Suche einstellt.