Ägyptische Rituale der griechisch-römischen Zeit
Unter den Hinterlassenschaften der ägyptischen Kultur nehmen Zeugnisse für Rituale einen hervorragenden Platz ein. Sie können sowohl monumental auf den Wänden von Tempeln und Gräbern verewigt sein als auch auf Papyri und Ostraka als Referenzwerke zur konkreten Anwendung erscheinen. Gerade aus dem Ägypten der griechisch-römischen Zeit (ca. 330 v. Chr.-200 n. Chr.) gibt es eine Fülle erhaltener Rituale, die sich durch thematische Vielfalt (Tempelkult, private Nutzung für Lebende und Verstorbene) ebenso wie durch ein breites Spektrum der Sprachstufen und Schriftsysteme auszeichnen. Gleichzeitig herrschen in dieser Zeit dadurch spezielle Bedingungen, daß der König als offizieller oberster Ritualherr ein Fremder ist. Die Beiträge dieses Bandes widmen sich verschiedenen Aspekten dieser Thematik und werden durch eine Studie zu zeitgleichen Phänomenen in Mesopotamien abgerundet.