Afrodeutscher Aktivismus - Interventionen Von Kolonisierten Am Wendepunkt Der Dekolonisierung Deutschlands 1919
Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurden nicht nur in Europa Machtverhaltnisse neu ausgehandelt und Grenzen neu gezogen. Wahrend in Deutschland erst das Kaiserreich und dann die Revolution scheiterte, die erste deutsche Republik gegrundet und bald darauf zerstoert wurde, nahmen Kolonisierte aus Asien und Afrika Anteil an Neuaushandlungen kolonialer Machtverhaltnisse. In Paris, London und Berlin wurden Stimmen von Kolonisierten lauter, die mit Vortragen, Briefen und Petitionen ihren Interessen Geltung zu verschaffen suchten. Diese Studie untersucht am Beispiel zweier Interventionen von in Berlin lebenden Afrodeutschen die Handlungsspielraume von Kolonisierten unter den Bedingungen einer strukturell rassistischen Gesellschaft.