Vorwort Lange war ich der Auffassung, dass es moralisch zweifelhaft sei, ein Buch über Manipulation zu schreiben und öffentlich Techniken mitzuteilen, die zur Manipulation verwendet werden könnten. Mittlerweile habe ich zwei ganz andere Einsichten gewonnen: Überzeugen ist in vielen Fällen nur möglich, wenn man sich über die Möglichkeiten der Sprache und die Notwendigkeiten einer empfänger-orientierten Kommunikation klar ist. Aus kommunikationstheoretischer Sicht ist es unsinnig, so zu reden, wie einem der Schnabel gewachsen ist, sich dabei authentisch und moralisch gerechtfertigt zu fühlen und dabei anderen - zumuten, dass sie alles verstehen und einem glauben. Es ist vielmehr jederzeit sinnvoll und notwendig, seine Botschaft so zu formulieren und zu übersetzen, dass das Gegenüber sie v- stehen und annehmen kann. Dafür sollte man über die Mögli- keiten, die die Sprache dafür bietet, bestens aufgeklärt sein und sie beherrschen. Hinsichtlich des bewussten Einsatzes aller sprachlichen M- lichkeiten geht es gar nicht darum, aus einer moralischen Po- tion vor Manipulation zu warnen, sondern darum, sich an die Bedeutung und die Voraussetzungen von Vertrauen und Klarheit zu erinnern. Auf Dauer wird es immer klüger und erfolgreicher sein, eine Beziehung auf Vertrauen aufzubauen.