Das Kabarett in Österreich muss ? um den Kabarettisten ernähren zu können ? mehrheitsfähig sein. Also Nischen wie »Literarisches Kabarett,« oder »Absurdes« (schon, aber dafür darf es nicht absurd, sondern muss es blöd sein) oder stringente politische Programme sind nicht anzuraten. Obwohl es sein kann, dass solches von der Kritik goutiert wird, aber gute Kritiken machen kein Plus am Konto. Da ist nichts mit »Lachen im Halse stecken bleiben«, wie man sagt. Das wird von der Kritik nämlich sehr gern genommen, aber dem Publikum ist es in Wahrheit unangenehm. Es glaubt, es gibt was zum Lachen, es entfährt einem schon ein vorauseilendes »ha!«, das Zwerchfell vibriert, und dann ? nix. Das ist, wie wenn knapp vorm Orgasmus der Ehepartner nach Hause kommt?