Interkulturelle Kommunikation Im Asylverfahren
Asylwerber mussen im Laufe eines Asylverfahrens ihre Erlebnisse wiederholt Beamten erzahlen, denen der Herkunftskontext der Antragsteller uberwiegend fremd ist. Wie gehen die beteiligten Akteure in diesem Setting mit kultureller Differenz um? Dieser Frage nachgehend, hat die Autorin von 2008 bis 2010 Verhandlungen am Unabhangigen Bundesasylsenat und Asylgerichtshof in Wien teilnehmend beobachtet und qualitative Interviews gefuhrt. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass den Akteuren unterschiedliche sprachliche Mittel zur Verfugung stehen, um interkulturelle Missverstandnisse zu vermeiden und gegenseitiges Verstehen herstellen zu koennen. Verstandnissicherndes Handeln wird aber oft durch die vorzunehmende Glaubwurdigkeitsprufung und die Asymmetrie zwischen den Beteiligten verhindert.