Ende der Dreissigerjahre meldeten sich 186 Manner unaufgefordert bei den zustandigen Behorden, um mit der Guillotine das zweitletzte zivile Todesurteil in der Schweiz zu vollstrecken. Der junge Psychiater Boris Pritzker wollte die Motivation der Totungsbereitschaft erforschen und befragte 115 von ihnen personlich. Dabei lernte er (fast) durchschnittliche Menschen in ihrem Alltag kennen. Die Lebensumstande hinderten Pritzker daran, das Material aufzuarbeiten. Dies hat nun Marthi Pritzker-Ehrlich (1944-1998) nachgeholt. Sie legt die aus der Sicht der Historikerin wichtigsten Dokumente vor, nebst eigenen Untersuchungen zu den Themen Einfluss der Frauen, schweizerische Henkerdynastien, Migration in den Dreissigerjahren sowie kriminologische Betrachtung der Scharfrichterkandidaten. Im vorliegenden Buch spiegelt sich das damalige Zeitgeschehen. Es erweist sich interdisziplinar als Fundgrube."