Der Kampfpreismissbrauch nach Art. 82 EG hat als Klassiker des Kartellrechts nichts von seiner Brisanz eingebüßt. Thorsten Wilhelm Pries geht der Frage nach, inwieweit geeignete Bewertungsmaßstäbe existieren, um kartellrechtswidrige Kampfpreise von den erlaubten und erwünschten Preissenkungen zu unterscheiden. Hierbei geht er nicht nur auf herkömmliche juristische Weise anhand der Betrachtung der bisherigen EG-Fallpraxis vor, sondern auch auf breiter ökonomischer Basis, indem er die in der Industrieökonomie favorisierten Modelle zur Bestimmung von Kampfpreisen heranzieht. Der Autor überprüft die Vorgehensweise im Sinne eines more economic approach auf ihre juristische Brauchbarkeit, zeigt die Einwände auf und bietet verschiedene Auswege an. Seinen Fokus richtet er auf die neuen methodischen Ansätze der Kommission, die in ihr jüngst erlassenes " Guidance Paper " zur künftigen Anwendung des Art. 82 EG eingeflossen sind.