Ausgangspunkt dieser Arbeit ist die seit etwa Anfang der 80er Jahre in den Sozialwissenschaften, vor allem in der Industriesoziologie, aber auch unter Praktikern aus der Politik, den Gewerkschaften, dem betrieblichen Management, dem Arbeitsmarkt-und Bildungsbereich etc. geführte Diskussion, die sich in einer ersten Annäherung durch Schlagworte wie "Dritte Industrielle Revolution", "Umbruch von Technik und Arbeit", "Ende des Taylorismus", "mikroelektronische Revolution" oder "Neuer Typ systemischer Rationalisierung" umschreiben läßt. Hierbei geht es letztlich um die Frage, wie die besondere Qualität, die Fonn und die Richtung der gegenwärtigen industriellen und betrieblichen Wandlungsprozesse zu verstehen, zu erklären und zu beurteilen sind. Auf der Grundlage umfangreichen empirischen Materials werden die aktuellen betrieblichen Umbruchprozesse in Anlehnung an U. Becks Konzept des Übergangs von der Industriegesellschaft zur "Risikogesellschaft" als reflexive Modemisierung interpretiert. Hierauf aufbauend wird ein Vorschlag zur Weiterentwicklung des konzeptionellen sozialwissenschaftlichen Betriebsverständ nisses entwickelt und der Betrieb als Handlungseinheit der stofflichen und sozialen Transfonnation von Wirklichkeit gefaßt. Die Arbeit versteht sich als Beitrag zur Empirie und Theorie betrieblicher Wandlungsprozesse.