Die aktuelle Debatte um Willensfreiheit und Verantwortung stellt auch für die
Psychotherapie eine Herausforderung dar: Schließlich liegen
psychotherapeutischen Theorien - zumindest implizit - Menschenbilder
zugrunde, die wiederum Stellungnahmen zur Willensfreiheit enthalten. Um
einen Beitrag zur Klärung der Bedeutung der gegenwärtigen Freiheitsdebatte
für die Psychotherapie zu leisten, wird in der vorliegenden Arbeit ein
psychotherapeutisches Rahmenkonzept - der sog. Selbstmanagement-Ansatz
- im Licht gegenwärtiger Positionen zur Willensfreiheit diskutiert. Der
deskriptive Teil der Arbeit bietet zunächst einen umfassenden Überblick der
aktuellen Freiheitsdebatte. Im analytischen Teil wird auf Basis der Analyse und
Strukturierung dieses Diskurses ein Fragenkatalog zu Hintergrund-, Kern- und
Folgeproblemen der Freiheitsfrage entwickelt. Dessen Beantwortung bildet
die Grundlage für den Vergleich des Selbstmanagement-Ansatzes mit
zentralen Positionen der Freiheitsdebatte. Die Arbeit richtet sich an
Forschende, Praktiker/innen, Studierende und alle Leser/innen, die sich für
philosophische Grundlagen der Psychotherapie interessieren.