Als Folge der Oktoberrevolution und der dadurch bewirkten Emigration zahlreicher russischer Intellektueller entwickelte sich in den Zufluchtslandern wahrend der 1920er- und 1930er-Jahre eine erhebliche Produktion an Kinderliteratur. Als Ergebnis extensiver Quellenarbeit in europaischen und amerikanischen Archiven machen die Studien bewusst, welchen Beitrag die russischen Emigranten trotz schwierigster Lebensbedingungen im Bereich des Genres Kinderbuch leisteten. In der Rekonstruktion theoretischer Diskussionen sowie literarischer Thematisierungen von Flucht, Aufwachsen in der Fremde, Erinnerung und Identitat zeichnet die Autorin die Spannungsfelder zwischen den Sprachen und Kulturen sowie Traditionsbewahrung und Assimilierung nach. Neben uberraschenden Erkenntnissen liefert das Buch durch die systematisierende Zusammenfuhrung von vergessener Literatur einen Beitrag zur Literatur- und Kulturgeschichte Russlands sowie Europas.