Am 26. April 2002 läuft ein junger Mann an einer Erfurter Schule Amok. Die Ursachen und Schuldigen für dieses Verbrechen scheinen in der anschließenden, aufgeregt geführten öffentlichen Diskussion schnell ausgemacht: neben Rockmusik von Bands wie Slipknot oder Marilyn Manson sollen es vor allem Computerspiele gewesen sein, die den jungen Robert Steinhäuser zu seiner Tat inspiriert haben. Erste Forderungen nach Verboten von Spielen wie Counter-Strike lassen nicht lange auf sich warten. Der Sachverhalt scheint klar: Gewalthaltige Computerspiele werden als direkte Ursache für die Tragödie von Erfurt und einige ähnliche Fälle angesehen. Als Folge daraus noch im gleichen Jahr ein neues Jugendschutzgesetz erlassen, das am 1. April 2003 in Kraft tritt. Doch sind Computer- und Videospiele tatsächlich der Auslöser solcher Gewalttaten? Gibt es überhaupt Anhaltspunkte für derartige Zusammenhänge? Dieses Buch geht nicht nur der Frage nach, welche Auswirkungen Computer- und Videospiele haben können, sondern erläutert ebenso ausführlich die Arbeit des deutschen Jugendschutzes.