Chemie ist bekannt als Anhäufung einer unübersehbaren Fülle von Formeln, mit denen die Chemiker wie mit den Worten einer geheimen Sprache jonglieren. Die Erfahrungswelt jedoch, in der uns die Chemie tagtäglich entgegentritt, sind z.B. Kristalle von Zucker und Salz, Autoabgaskatalysatoren, die Verbrennung von Benzin, polymere Kunststoffe, verchromte Metalle oder die Fülle von Arzneimitteln. Auch diese Formen der Chemie sind heute teilweise bereits einer verallgemeinernden Beschreibung zugänglich, die nicht notwendig auf die molekulare Ebene zurückgeht. Auf dieser nichtmolekularen Ebene lassen sich solch faszinierenden Strukturen finden wie z.B. schwingende Katalysatoren, fraktale Kristalle beim Galvanisieren und chemische Wellen in einzelligen Lebewesen.Neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Synergetik chemischer und einfacher zellbiologischer Systeme werden mit aufgenommen und unter dem Aspekt der nicht-molekularen Strukturbildung erläutert.