1786. Ein erwachender Maitag bereitet seinen rötlichen Schimmer über die langgestreckte Terrassenfront des Schlösschens Sans Souci. In einem Lehnstuhl zusammengesunken sitzt ein Greis. Sein Gesicht ist umrahmt von einem alten, verdrückten, dreikantigen Filzhut Geradezu auffällig sticht die scharfe, spitze, leicht gebogene Nase aus dem kleinen Gesicht heraus. Wer ist der kranke Mann im schäbigen blauen Uniformrock ist? Unverkennbar, es ist der bewunderte und gefürchtete Preußenkönig, den man schon seit vierzig Jahren den "Großen' nennt. Er dämmert seiner letzten Reise entgegen und blickt zurück auf sein Leben und die Menschen, die ihm begleiteten. Über Friedrich den Großen ist schon unzähliges geschrieben worden, aber relativ wenig über die Personen in seinem Leben. Dieses will das Buch nun nachholen. Wir begegnen den despotischen Vater, Lieblingsschwester Wilhelmine, den homosexuellen Bruder Heinrich und den anderen Geschwistern, die verliebte Amalie und ihren Trenck, den sächsischen Minister Brühl, den Leutnant Katte und Personen, die zu Unrecht in der Geschichte Preußens wenig bekannt sind.