Struktur und Prozess sind zwei Dimensionen, innerhalb derer ‚Organisieren’ herkömmlicherweise aufgespannt wird. Einerseits lässt sich die – in der Regel in Organigrammen visualisierte Struktur – beschreiben, die zur Herstellung eines Produkts geschaffen wird. Andererseits lassen sich etappenweise die Arbeitsv- richtungen beschreiben, die parallel oder sukzessive bis zu seiner Fertigstellung und seinem Vertrieb an diesem Produkt vorgenommen werden müssen. In der Organisationswissenschaft wird diesbezüglich zwischen Aufbauorganisation (Struktur) und Ablauforganisation (Prozess) unterschieden. Die dabei – häufig als Schemata präsentierten – Idealversionen organisationeller Aufbauten und Abläufe enthalten nur sehr begrenzt dienliche Anhaltspunkte für die Beschr- bung des hier interessierenden Themas: das Organisieren eines Events. Denn zum einen kann ein Event höchstens im metaphorischen Sinne als ein Produkt bezeichnet werden. Schon eher lässt es sich als eine Dienstleistung, im Sinne einer Leistung, die für andere erbracht wird, begreifen. Wer aber sind diese ‚- deren’, für welche die Leistung erbracht wird? Während Initiatoren bzw. Ver- stalter von Events damit vielleicht (auch) die Event-Teilnehmer, mindestens ebenso wahrscheinlich aber auch die Medien und eine (Medien-) Öffentlichkeit im Blick haben, sind sie es selber, für die aus Sicht von Organisatoren die Dienstleistung ‚Organisieren’ erbracht wird. Ein Event ist häufig eine Unternehmung, die durch Einmaligkeit geke- zeichnet ist: zum einen, was den Erlebniswert, zum anderen (für das vorliegende Buch wesentlicher) was die Organisation angeht, die – und zwar Struktur ebenso wie Prozess – nicht auf Dauer, sondern befristet bzw. auf einen bestimmten Ze- punkt hin angelegt ist.