"Frech denken und vorsichtig handeln" hat Boris Luban-Plozza, einer der Pioniere für Psychosomatik im deutschen Sprachraum, immer wieder den Studenten eingeschärft, die auf den Monte Verità – den Berg der Wahrheit – kamen, um in Balint-Gruppen, die Beziehungsmedizin zusammen mit Professoren und Ärzten zu erleben. Fallweise wurden diese Modellgruppen durch Patienten und ihre Angehörigen ergänzt. Für Lehrzwecke wurden diese sogenannten Monte Verità-Gruppen filmisch festgehalten und stellen einen Teil des Ascona-Modells – eine Bezeichnung der WHO – dar. Dank der internationalen Stiftung "Psychosomatik und Sozialmedizin" in Ascona werden seit Jahren Preise für Medizinstudenten und Mitglieder des Pflegepersonals verliehen. Ausgezeichnet werden die besten Schilderungen von Beziehungserlebnissen mit Patienten. Von den begleitenden Vorträgen bekannter Experten, findet sich in dem Buch ein Vortrag von Erich Fromm: "Das Unsagbare, das Unaussprechliche und das Undenkbare". Ein Bericht über erste Balint-Gruppen in China zeigt ebenso wie die Liste der Preisträger die internationale Ausstrahlung des Geschehens auf dem Monte Verità – einem der wichtigsten Zentren für die Entwicklung der Psychosomatik.