Der Kunstler Wols ist allemal ein Mythos in der Geschichte der Kunst im 20. Jahrhundert. In der Kunstliteratur uber ihn modellierten biographische Zeugenberichte und eilfertige Theorienbildungen das Bild von der existentialistischen Kunstlerexistenz im Paris der Nachkriegszeit, die quasi en passant die Malerei in eine fundamental neue Dimension des schopferischen Ausdrucks erweitert habe. Dass sich der hochbegabte Autodidakt Wols jedoch in allen Schaffensphasen seines Oeuvres sehr wohl bewusst uber die von ihm in Gang gesetzten prozessualen Ablaufe war, soll der vorliegende Text anhand einer chronologischen Darstellung von Leben und Werk dieses aussergewohnlichen Kunstlers zeigen. Zur Sprache kommen dabei die zwischen 1932 und 1974 entstandenen Photographien, Aquarelle, Zeichnungen und Gemalde sowie die Auseinandersetzung mit den zeitgenossischen Theorien zur gewandelten Wahrnehmung."